Bio, regional, pflanzlich

Wie gesund is(s)t Deutschland

Die gute Nachricht: Immer mehr Menschen achten auf bewussten Konsum und gesunde Ernährung. Nicht so gut: Der Trend zieht sich nicht durch die ganze Bevölkerung. Wie können Markenhersteller und Händler eine nachhaltigere Lebensmittelauswahl fördern?

Als Appetithappen für dieses Thema servieren wir ein paar Zahlen aus aktuellen Studien:

  • 99 Prozent der Deutschen ist es wichtig, dass ihr Essen schmeckt.

  • Ganze 91 Prozent legen außerdem Wert darauf, dass es gesund ist. Gute Quote!

  • 69 Prozent der Verbraucher finden es wichtig, dass ihre Lebensmittel aus der Region kommen. Ein wichtiges Denken in Richtung Nachhaltigkeit, häufig auch Fair Trade. 

  • Bio wird immer beliebter. Der Anteil der Menschen, die bevorzugt Bio-Lebensmittel kaufen, ist von 2018 bis 2011 um acht Prozentpunkte gestiegen.

  •  Jeder zweite Haushalt versucht bewusst, weniger Fleisch zu essen. Nur bei 20 Prozent der Verbraucher kommt täglich Fleisch oder Wurst auf den Tisch. 

  • Stattdessen landet nicht unbedingt mehr Gemüse in der Pfanne. Im Supermarkt greifen immer mehr Menschen zu pflanzlichen Alternativen. Über 50 % haben schon mal vegetarische oder vegane Produkte gekauft.  Die Gründe dafür sind vielfältig:

Quelle: BMEL-Ernährungsreport 2023

Gesunde Ernährung ist eine Sache des Alters – und des Geldbeutels

Der Trend zu einer umweltbewussten und pflanzenbasierten Ernährung ist bei allen Generationen deutlich erkennbar. Die Pandemie hat diesen Wandel zunächst begünstigt. Dann kamen die steigenden Preise und haben den Trend wieder gebremst.

Heute stechen insbesondere zwei Zielgruppen hervor, die auch bereit sind, für nachhaltigere Optionen mehr zu bezahlen:

Die jüngeren Generationen, insbesondere Millennials und Generation Z:

Sie haben ein ausgeprägtes Gesundheits- und Umweltbewusstsein. Das zeigt sich auch in ihrer Ernährung: In dieser Altersgruppe sind die meisten Vegetarier und Veganer vertreten.

Menschen aus finanziell stärkeren Haushalten und mit einem höheren Bildungsniveau:

Sie tendieren eher zu Bio-Produkten und Lebensmitteln aus regionalem Anbau. Kein Wunder: Ihnen fällt es einfacher, die gestiegenen Preise zu kompensieren.

Gesünder ist ein Muss.

Deutschland braucht und will eine gesündere und nachhaltigere Ernährung. So können wir die Gesundheit fördern, die Umwelt entlasten und das Wohlbefinden von Mensch und Tier steigern. 

Es ist also Zeit für leckere Veränderungen!

Und das gilt nicht für die beiden oben genannten Zielgruppen. Sondern auch für die Mitte der Gesellschaft. Für Menschen, die aufs Geld achten (müssen) und noch nicht so stark für das Thema sensibilisiert sind. Wie macht man ihnen Appetit auf eine gesündere Ernährung?

Wenn es um Aufklärung geht, geht’s nicht ohne die Politik. Auch Initiativen wie der Tag der gesunden Ernährung, der seit 1997 am 7. März stattfindet, tragen zu mehr Wissen rund um das Thema bei.

In der Praxis sind jedoch die gefragt, die dichter am Verbraucher sind. Marken und Einzelhändlern erhalten die Möglichkeit, maßgeschneiderte Ansätze zu entwickeln.

Aufgewacht: Großes Potenzial für Markenartikler 

Die wachsende Begeisterung für pflanzenbasierte Ernährung, Bio-Produkte und lokale Erzeugnisse eröffnet spannende Wege für neue Produkte und Marketingstrategien.

Das zeigt sich schon am zunehmend diversifizierten Sortiment: Hier kommen stetig neue Innovationen ins Regal, die auf die affinen Zielgruppen einzahlen. 

Gefragt sind aber auch Neuigkeiten, die auch bei „Newbies“ so richtig Appetit auf gesunde Ernährung machen. 

Hier spielt die Preissensibilität eine große Rolle. Die Hersteller sind in der Pflicht, ihre Preisstrategien zu rechtfertigen und den Mehrwert ihrer Produkte zu kommunizieren. Denn: Der Prozentsatz derer, die beim Einkaufen darauf achten, dass die Lebensmittel preiswert sind, ist auf 57 gewachsen (2022: 47 Prozent)! 

Preisbewusstsein mit einem Engagement für Nachhaltigkeit und Gesundheit? Das geht nur Hand in Hand mit dem Handel. Das bringt uns zum nächsten Punkt:

Auch der Handel muss handeln.

Durch seine Mittlerrolle zwischen Herstellern und Shoppern kann der Handel dazu beitragen, mehr Appetit auf gesunde Ernährung zu machen. Fast die Hälfte der Kunden lässt sich vom Sortiment im Laden inspirieren!

Der Vorteil im Supermarkt ist: Hier gehen alle Zielgruppe ein und aus. Die Händler, die diesen Wandel erkennen und ihr Angebot entsprechend anpassen, können eine breitere Akzeptanz und Umsetzung gesunder Ernährungsgewohnheiten zu fördern und somit langfristig von diesem Trend profitieren.

Wer hier gerade mit großen Schritten voran geht, ist REWE. Im Frühjahr eröffnet die erste komplett vegane Filiale der Supermarktkette. Klar, pflanzenbasierte Supermärkte gibt es bereits, doch dass ein Vollsortimenter in dieses Segment einsteigt, ist beachtlich. Standort ist Berlin.

Lasst uns die leckeren Veränderungen miteinander anpacken: Gemeinsam können wir Teil des Wandels hin zu einer gesünderen Ernährung in Deutschland sein!

Quellen: BMEL-Ernährungsreport 2023, Trendreport Ernährung 2023 des BLE, REWE-Nachhaltigkeitsstudie 2023, GfK Consumer Index 2023

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